Wir alle kennen sie – diese Gefühle, die in uns wohnen. Gefühle von Liebe, Erregtheit, Leidenschaft, der Dankbarkeit oder Gefühle der Trauer, Angst, Wut und Frustration. All diese Gefühle sind da, um gefühlt zu werden.
Teilweise hast du allerdings als Kind schon gelernt deine Gefühle zu unterdrücken. Du hast geweint, weil du traurig warst oder dich verletzt hast und anstatt diese Gefühle auszudrücken solltest du leise sein, nach dem Motto ein Indianer kennt keinen Schmerz oder ist doch nicht so schlimm.
Wieso das alles?
Die Gefühle wurden manchmal Weg rationalisiert, weil sie den Eltern gerade nicht gepasst haben. Leider wurde auch mit schönen Gefühlen so umgegangen. Die Liebe wurde nicht wahrgenommen oder ignoriert. Ich habe jetzt erst bei meinem Sohn mitbekommen, dass die Kinder in der Schule andere Kinder hänseln, weil sie sich in jemanden verliebt haben. Sich zu verlieben ist doch etwas Schönes- durch das Verhalten der anderen Kinder wird impliziert, dass sich zu verlieben etwas Schlechtes ist und du deshalb deine Gefühle lieber nicht mitteilst.
Diese Prägung, Gefühle nicht auszuleben hast du mit in dein Erwachsenenleben genommen und hier kann es dadurch nun zu Schwierigkeiten kommen.
Dabei ist es so wichtig deine Gefühle zu leben.
Gefühle müssen gefühlt werden- und zwar jedes Gefühl, egal ob positiv oder negativ.
Wenn du es nicht zulässt durch dieses Gefühl durchzugehen, zum Beispiel durch Trauer und dich stattdessen ablenkst indem du Alkohol trinkst, feiern gehst oder dich anderweitig betäubst, unterdrückst du dieses Gefühl nur, es ist allerdings trotzdem da.
Wenn du dich diesem Gefühl nicht stellst dann wird es immer wieder auftauchen. Es wird immer wieder die gleichen Situationen in deinem Leben geben, wo genau dasselbe Gefühl wieder kommt. Solange du es nicht bearbeitet und aufgelöst hast solange du dich damit nicht auseinandergesetzt hast wird es immer wieder kommen. Tust du das nicht irgendwann einmal, kann es sich irgendwann auf der körperlichen Ebene zeigen.
Schulterschmerzen sind z. B. ein Anzeichen für Überlastung/ Das Gefühl der Überlastung.
Was kannst du tun?
Wie geht das nun, wenn du merkst, bei dir kommt ein Gefühl hoch, das du nicht haben willst.
Reminder: es ist dein Gefühl. Der andere durch den du dieses Gefühl empfangen hast, kann erstmal nichts dafür weil es ist ja immer deine Reaktion auf eine bestimmte Aktion ist, die dann ein bestimmtes Gefühl bei dir auslöst.
Wut…
Du merkst es steigt z.B. Wut in dir auf,
Unterdrücke sie nicht, sondern nimm sie an.
Spür wo die Wut gerade in deinem Körper ist und wie sich das anfühlt.
Dann hinterfrage, was dich genau wütend macht. Was hat dieses Gefühl mit dir zu tun?
(Meistens sind es deine Glaubenssätze, die da getriggert werden oder eben all die Verletzungen, die du vielleicht schon kennst von früher wo du diese Wut nicht zugelassen hast)
Nimmt sie an und bedanke dich bei der Wut.
Und dann ist es Zeit, sie gehen zu lassen. Halte nicht mehr an der Wut fest, sondern lasse los.
Nur wenn du etwas annimmst kannst du es auch gehen lassen.
Bei stärkeren Gefühlen wie Trauer, weil du beispielsweise verlassen wurdest dauert der Prozess etwas länger, aber auch da ist es wirklich wichtig durch zu gehen und sich einfach nicht abzulenken.
Gefühle sind toll, ohne sie wärst du nicht am Leben. Lerne sie anzunehmen!
