Wie du mit deiner Angst umgehen kannst?

10/07/2020

1. Was ist Angst eigentlich?

Angst zu haben ist ja prinzipiell etwas Gutes. So kann dich deine Angst beispielsweise vor Gefahren schützen. Problemtisch ist es dann, wenn deine Angst dich ausbremst die Dinge zu tun, die dich weiter bringen.

Das Wort „Angst“ stammt vom griechischen Verb „agchein“ und dem lateinischen „angere“ ab. Beides heißt übersetzt „würgen“, „die Kehle zuschnüren“.

Sie äußert sich körperlich unter anderem durch Pulsbeschleunigung, Erweiterung der Pupillen, Herzrasen, Schwitzen, etc. psychisch wirkt sie als Gefühl des Entsetzens und der Ausweglosigkeit.

Angstgefühle entstehen in der Amygdala, einem Teil  des limbischen Systems unseres Gehirns. Zusammen mit dem Hippocampus regelt diese Hirnregion emotionale Äußerungen. Verantwortlich ist dieses Hirnareal hauptsächlich für die Wiedererkennung sowie Bewertung von Situationen wie auch für die Analyse möglicher Risiken und der daraus resultierenden emotionalen Mechanismen. Die Amygdala steuert demzufolge etwa unsere Aggression oder eben unsere Angst.

Diese Hirnregion wird auch als Steinzeitgedächtnis bezeichnet. —In der Steinzeit war es überlebenswichtig Angst zu haben. Ein Säbelzahntiger kam um die Ecke und der Steinzeitmensch hat gelernt: Säbelzahntiger kann mich fressen. Ich habe Angst und lauf weg.

Auch heute gibt es natürlich Situationen, wo es absolut berechtigt ist Angst zu haben. Ich selbst habe  mittlerweile sehr selten Angst. Vor einiger Zeit war ich an meinem Kraftort im Wald und habe meditiert. Plötzlich hörte ich seltsames Bellen. Nachdem ich ein paar Tage zuvor einen  Wolf in dem Wald gesehen habe, dachte ich mir das könnten Wolfsgeräusche sein. Ich öffnetet meinen Augen und tatsächlich liefen nur ca. 50 Meter vor mir 2 Wölfe durch den Wald. Und ich fühlte Herzrasen und dachte in mir: So fühlt sich also Angst an- das was ich da gefühlt habe war pure Angst und ich bin gerannt und geradelt wie lange nicht mehr.

So sind Menschen, die sich vor einer drohenden Gefahr ängstigen, manchmal zu Leistungen fähig, die ihnen unter normalen Umständen nicht möglich gewesen wären.

In riskanten oder als riskant empfundenen Situationen schütten die Nebennieren Adrenalin und Noradrenalin aus. Dein Herz schlägt dann schneller und das Blut bindet mehr Sauerstoff. Der Körper ist damit besser in der Lage, sich zu verteidigen oder zu fliehen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: „Angst verleiht Flügel“. 

Die Amygdalla kann allerdings nicht unterscheiden, ob die Situation wirklich gefährlich ist oder ob du selbst, durch deine Erfahrungen, die Situation oder den Gedanken mit Angst  verbindest.

Angst ist zudem erlernbar und ansteckend  und bleibt, mit Hilfe eines somatischen Markers, im Körpergedächtnis gespeichert.

Beispielsweise hatte deine Mama Angst vor Spinnen und erzählte das dem Kind ganz oft, so dass es später selbst Angst vor Spinnen hat obwohl es ja augenscheinlich dafür keinen Grund gibt und es auch nie schlechte Erfahrungen gemacht hat

Erfahrungen die du häufiger machst können ebenfalls zu Angst führen –  wenn du öfter schlechte  Erfahrungen mit einem  Hund gemacht  hast verbindest du jetzt mit jedem Hund, dass er gefährlich ist und du Angst haben musst. Auch wenn ein anderer Hund der liebste Knuddelfreund ist.

Welche Formen der Angst gibt es?

Grob unterteilen kann man die Formen der Angst in:

– Angst vor Ablehnung/ Zurückweisung

– Angst vor Überforderung

– Angst vor Misserfolg

– Angst vor Ungewissem/Neuem

Die Angst existiert allerdings nur in deinem Kopf und das ist nicht die Wahrheit. Hinter den meisten Ängsten stehen zudem blockierende Glaubenssätze. Du hast also Angst vor der Zukunft, von der du nicht vorhersagen kannst ob das, wovor du Angst hast überhaupt eintritt.

Welche Reaktionsmuster gibt es?

Jeder Mensch reagiert anders auf das Gefühl der Angst: 

– Flucht bzw. Rückzug: du setzt dich mit deiner Angst nicht auseinander

– Angriff: du prescht vor- wie der Mann in der Hammergeschichte von Paul Watzlawick 

– Starre: du bist völlig blockiert von der Angst und bist handlungsunfähig

Was kannst du tun, wenn du bemerkst, dass du Angst hast?

1.  Angst bemerken  und hinterfragen, was eigentlich dahinter steckt?

Was kann mir passieren wenn ich mich der Angst stelle. Was ist das schlimmste was passieren kann?

2. Angst annehmen, dich dafür bedanken, dass sie dich lange begleitet und beschützt hat

3. Neu wählen. Angst loslassen und dich der Angst behafteten Situation stellen

„Wenn du deine Angst loslässt, dann lässt sie dich los.“

Was du zusätzlich tun kannst, ist das Gebet zur Angst zu nutzen: Bitte heile mich von meinen auf Angst basierenden Gedanken. (Aus dem Buch Sieben kleine Worte: Das einzige Gebet, das Sie wirklich brauchen von Debra Landwehr Engle.)

Zusätzlich kannst du mit EFT der Emotional Freedom Techniques,  einer Klopfakupressur- Technik, arbeiten

Entwickelt wurde die Technik von Gary Craig  und vereint Methoden der  Akupressur Kinesiologie und der Neurolinguistischen Programmierung.

Dabei werden verschiedene Meridianpunkte mit dem Zeige-und Mittelfinger geklopft um blockierende Energien zu lösen und somit die Angst aufzulösen. Das Klopfen funktioniert nicht nur bei Angst, sondern für alle belastenden Situationen. Geklopft wird jeder Punkt 3-7 mal.

Zu Beginn ordnest du dein Gefühl auf einer Skala von 1-10 ein.

Dann sprichst du den Startsatz 3 mal hintereinander während du den ersten Punkt klopfst.

Z.B. Auch wenn ich Angst habe (liebe und) akzeptiere ich mich so wie ich bin (oder voll und ganz)

Es werden dann 3 Durchgänge geklopft

In der ersten Runde werden die negativen Gefühle angenommen

In der zweiten Runde lässt du die Gefühle los

Im letzten Schritt werden die negativen Emotionen transformiert in positive Verhaltensweisen

Und jetzt sag by by zu deiner Angst!!! Sie hat dich lange genug begleitet!!!!

Kommentare
Aufklappen.
Kommentar hinzufügen.