Die Spiegelgesetze oder was andere Menschen und Situationen dir spiegeln!

14/10/2020

Der Hund im Tempel der tausend Spiegel

In einem fernen Land gab es vor langer, langer Zeit einen Tempel mit tausend Spiegeln und eines Tages kam, wie es der Zufall so will, ein Hund des Weges. Der Hund bemerkte, dass das Tor zum Tempel der tausend Spiegel geöffnet war und vorsichtig und ängstlich öffnete er das Tor und ging in den Tempel hinein. Hunde wissen natürlich nicht, was Spiegel sind und was sie vermögen und nachdem er den Tempel betreten hatte, glaubte er sich von tausend Hunden umgeben. Der Hund begann zu knurren und er sah auf die vielen Spiegeln und überall sah er einen Hund, der ebenfalls knurrte.

Er begann

die Zähne zu fletschen und im selben Augenblick begannen die tausend Hunde die Zähne zu fletschen und der Hund bekam es mit der Angst zu tun. So etwas hatte er noch nie erlebt und voller Panik lief er, so schnell er konnte, aus dem Tempel hinaus. Dieses furchtbare Erlebnis hatte sich tief in das Gedächtnis des Hundes vergraben. Fortan hielt er es für erwiesen, dass ihm andere Hunde feindlich gesinnt sein mussten. Die Welt war für ihn ein bedrohlicher Ort und er ward von anderen Hunden gemieden und lebte verbittert bis ans Ende seiner Tage. 

 
Die Zeit verging..

und wie es der Zufall so will, kam eines Tages ein anderer Hund des Weges. Der Hund bemerkte, dass das Tor zum Tempel der tausend Spiegel geöffnet war und neugierig und erwartungsvoll öffnete er das Tor und ging in den Tempel hinein. Hunde wissen natürlich nicht, was Spiegel sind und was sie vermögen und nachdem er den Tempel betreten hatte, glaubte er sich von tausend Hunden umgeben. Der Hund begann zu lächeln und er sah auf die vielen Spiegeln und überall sah er einen Hund, der ebenfalls lächelte – so gut Hunde eben lächeln können.

Er begann …

vor Freude mit dem Schwanz zu wedeln und im selben Augenblick begannen die tausend Hunde mit ihrem Schwanz zu wedeln und der Hund wurde noch fröhlicher. So etwas hatte er noch nie erlebt und voller Freude blieb er, so lange er konnte, im Tempel und spielte mit den tausend Hunden. Dieses schöne Erlebnis hatte sich tief in das Gedächtnis des Hundes vergraben. Fortan sah er es als erwiesen an, dass ihm andere Hunde freundlich gesinnt waren. Die Welt war für ihn ein freundlicher Ort und er ward von anderen Hunden gern gesehen und lebte glücklich bis ans Ende seiner Tage. 
 
Fabel aus Indien

Die Spiegelgesetze

  1. Alles, was ich am Anderen kritisiere oder sogar bekämpfe und an ihm verändern will, kritisiere, bekämpfe und unterdrücke ich in Wahrheit in mir selbst und hätte es auch in mir gerne anders.
  2. Wenn Kritik von außen berührt und verletzt, zeigt diese Reaktion, dass das Bemängelte einen Aspekt in der gegenwärtigen Persönlichkeit darstellt, welcher noch nicht entfaltet ist.
  3. Alles, was der Andere kritisiert an mir und mir vorwirft oder anders haben will und bekämpft und mich dies nicht berührt, ist es sein eigenes Bild, sein eigener Charakter, seine eigenen Unzulänglichkeiten, die er auf mich projiziert.
  4. Ich erkenne mich selbst im Anderen – in diesem Augenblick sind wir eins. Das was wir am Anderen lieben, was wir am Anderen schätzen, was wir am Anderen toll finden, all das haben wir auch als Aspekt in uns. Das lieben wir auch als Aspekt in uns.

Was ist die Bedeutung der Spiegelgesetze?

Die Spiegelgesetze handeln davon dass alles was dir passiert bzw.was du bei anderen Menschen gut oder doof findest irgendetwas mit dir zu tun hat. Dir wird also ein „Spiegel“ deines Innenlebens in Form von Menschen oder Geschehnissen vorgehalten.  Durch diesen kannst du erkennen, was du bei dir verändern kannst.

Wenn du also in diesen Spiegel schaust, siehst du immer dich. Wenn du nun etwas an deinem Spiegelbild verändern willst- wenn musst du verändern?

Dich! Die Lösung liegt wie immer in dir. Verändere dich und dein Spiegelbild wird sich ändern.

Wenn du also mit grantigem Blick durch die Welt läufst, wirst du in deinem äußeren Spiegel genau das sehen.

Also lächle und die Welt lächelt zurück.

Du siehst immer dich, egal wohin du schaust. Alles spiegelt dich:

Dein Haus, dein Auto, dein Nachbar, dein Arbeitskollege, deine Schwiegermutter, dein Ehepartner, deine Kinder, deine Haustiere usw.

Hier ein praktisches Beispiel:

Ein Kind möchte Anerkennung und Liebe!

Also beobachtet es seine Umwelt und es etabliert sich bei ihm ein Bild, von dem, was es tun muss um Liebe und Anerkennung zu bekommen. Wenn es gelernt hat, ich bekomme Aufmerksamkeit , dadurch dass ich laut bin, dann etabliert sich dieser (falsche) Gedanke in seinem Kopf und dementsprechend werden diese unterbewussten Überzeugungen zu seinem Selbst- und Weltbild… und diese „spiegeln“ es.

So kannst du die Spiegelgesetze anwenden und für dich nutzen

1. Wahrnehmen was ist

Wer oder was stört/nervt/triggert dich ?

Beschreibe die Situation kurz

2. Akzeptieren was ist

Nicht wegmachen (wollen)!

Wichtig : Vollkommene Akzeptanz! Annehmen was gerade passiert. Denn das was du siehst, bist ja du und du hast dir diese Situation kreiert.

3. Die Botschaft entschlüsseln

Wenn du die Verantwortung für jede unangenehme Situation in deinem Leben übernimmst, kommst du sofort aus der Opferrolle.

Was du dafür brauchst ist Offenheit, Entschlossenheit, Mut und Ehrlichkeit dir selbst gegenüber.

In deinen Spiegelbildern (Auto, Nachbar, Hund) kannst du deine blockierenden Glaubenssätze erkennen.

Durch eine positive Umformulierung, kannst du die Botschaft entschlüsseln.

Beispiel: Du findest jemanden:

arrogant, frech,  (positiv formuliert = selbstbewusst)

faul  (positiv formuliert = ausgeglichen)

ekelhaft (positiv formuliert = erkennbar, konfliktbereit)

Bei Dingen (Auto, Tier, Wohnung) setzt du ein „ich“ ein.

Beispiel:

Mein Auto ist … = Ich bin …

Mein Hund/meine Katze ist … = Ich bin …

Beispiel:

„Mein Nachbar nervt mich, weil er so arrogant und überheblich ist.“

Positiv formuliert:

„Mein Nachbar ist selbstbewusst.“

Ergebnis: Mein Learning!

Bezogen auf das Bespiel: Selbstbewusstsein! 

4. Bedanken und loslassen

Wenn du deine blockierenden Glaubenssätze und Learnings erkannt hast, bedanke dich dafür und schreibe es dir auf:

„Ich habe erkannt, was ich an mir und anderen Menschen verurteilt habe und was ich lernen darf : Selbstbewusstsein! Ich verzeihe mir, dass ich in diesem Punkt so lieblos zu mir und anderen war. Ich  lasse diesen Irrtum jetzt los“.

Dann kannst du den Zettel verbrennen.

5. Überlege dir eine neue Überzeugung

Im Bezug auf das Beispiel:

„Ich möchte in folgenden Situationen/Lebensbereichen (z.B. in meinem Job und in meiner Familie) mein neues Selbstbewusstsein leben. Das bedeutet ich werde ab jetzt….“

Wo auch immer du Menschen begegnest, die etwas Tolles tun, können, denken, machen, handeln oder sagen, sei dir sicher, dass du es auch in dir hast.

Viel Spaß beim Erkennen und Verwandeln deiner Spiegelbilder.

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